29.10.2017 um 22.45 Uhr Abflug München – Tel Aviv mit EL AL , Hin- und Rückflug 597,42 € incl. Fahrrad, Ankunft um 02.45 Uhr Uhr Ortszeit nach 4 h Direktflug, 1 h Zeitverschiebung
Radlstrecke:
30.10.17 Tel Aviv zur Unterkunft Momos Hostel, Stadtbesichtigung, 18 km
31.10.17 Tel Aviv -> Caesarea, 82 km
01.11.17 Caesarea -> Haifa, 53 km
02.11.17 Haifa -> Akko -> Akhziv, 56 km
03.11.17 Akhziv -> Rosh Ha Nikra -> Safed (Tsefat), 62 km
04.11.17 Tsefat -> Kiryat Shmona, 64 km
05.11.17 Kiryat Shmona -> Majdal Shams Golanhöhen, 34 km, davon 20 km bergauf
06.11.17 Majdal Shams-> Tiberias, 94 km
07.11.17 Tagesauflug nach Nazareth mit Bus
08.11.17 Tiberias -> Jericho, 131 km
09.11.17 Jericho -> Ein Gedi, 75 km
10.11.17 Tagesausflug mit Bus nach Jerusalem
11.11.17 Ein Gedi -> En Bokek, 48km
12.11.17 En Bokek -> Dimona, 72 km
13.11.17 Dimona -> Mizpe Ramon, 74 km
14.11.17 Mizpe Ramon -> Neot Semadar Kibbuz, 98 km
15.11.17 Neot Semadar Kibbuz -> Eilat, 69 km
16.11.17 Eilat -> Tel Aviv mit dem Bus
17.11.17 Tel Aviv Sightseeing
18.11.17 Tel Aviv Sightseeing
19.11.17 Tel Aviv Sightseeing, letzter Tag, dann Abflug. Leider wurde ein Fahrrad aus dem Hotel geklaut, obwohl es mit Schloss an’s Gitter gekettet war. Muss beachtlicher Bolzenschneider gewesen sein. Tja, bedingte auch der „Dunstkreis“ des irdischen HOTSPOTS in Form von 3 Weltreligionen ganz offensichtlich keine metaphysisch relevante Besserung der menschlichen Natur, wenn nicht hier, wo dann!???? 😦 Passierte bis dato bei Völkern mit Naturreligionen nicht 😉 . Je entwickelter, je niederträchtiger!
19.11.2017 um 17.35 Uhr Ortszeit Abflug Tel Aviv nach München, Ankunft um 10.35 Uhr nach 4 h Flug und 1 h Zeitverschiebung
Gesamtradlstrecke der Route / Stadtfahrten / Ausflüge laut Fahrradcomputer 1060 km:
Israel ist für jeden Geschichtsinteressierten ein Muss. Wer zudem Latein in der Schule hatte und mal einen beachtlichen Teil der Orte seiner mühsamen Übersetzungen real erleben möchte, kommt hier voll auf seine Kosten.
Israel ist ein relativ teures Reiseland, aber den Preis wert, sowohl kulturhistorisch, wie gegenwartsgeschichtlich.
Die geschichtliche, kulturelle und weltpolitische Bandbreite ist immens. Hier fanden alle 3 Weltreligionen (Christentum, Islam, Judentum) ihren Ursprung und waberten „un“heilsbringend um die Welt. Ebenso ist dort der Ursprung des um die Welt vagabundierenden Terrorismus zu finden (PLO etc.). Den Gazastreifen kann man am treffendsten als größtes Freiluft-KZ der Welt umschreiben. Das durchradelte Westjordanland (ehemals Jordanien gehörig) ist eine etwas moderatere Variante, ein palästinensisches Autonomiegebiet unter israelischer Militärverwaltung. Der Grenzübergang ist entsprechend gesichert. Die israelischen Siedler leben dort in Dörfern, die abgeriegelt und eingeigelt sind wie Kasernen. Die Bundesstraßen werden von den Israelis gebaut und unterhalten, die Israelis können sich dort bewegen, dürfen aber z.b. nicht in die Stadt Jericho. Alles ziemlich Gaga. In Jericho sah ich eine Dschihad-Demo von Jugendlichen, unterhielt mich mit einem Palästinenser, der 2 Monate auf Antiagressionskurs in Deutschland war. Eigentlich ein netter Kerl, aber wenn er über die Juden/Israelis sprach, zitterte er vor Wut, das schlummernde Potential eines Selbstmordattentäters vermeintlich erkennbar. Das Westjordanland ist wirtschaftlich 50 Jahre zurück, die Palästinenser sind überwiegend sehr freundlich zu uns gewesen. Hier wird ein gewaltiger israelischer Deckel darauf gehalten, was natürlich immensen Gegendruck verursacht, der ansatzweise vermuten lässt, wie übel es im Gazastreifen zugeht. Die Israelis, hier reichte die menschliche Bandbreit von absolut altruistisch über geschmacksneutral ignorant, bis zu hebräisch anfluchend als auserwähltes Volk fühlend. Von den ultraorthodoxen Juden will ich mal nicht sprechen, die sind absolut durchgeknallt, wie halt alle Extremisten dieser Erde, egal ob Christen, Muslime, Schwarze, Weiße, Gelbe, Rote usw. Z.b., man muss sich nur vorstellen, da gibt’s einen Sabbat-Schalter im Aufzug, der wird ab Freitagmittag betätigt und dann fährt der Aufzug den ganzen Tag durch und laufend jedes Stockwerk an, weil DIE aus Glaubensgründen den technischen Knopf nicht drücken dürfen, genauso wenig kochen, Licht anmachen, Autofahren eh klar usw., wir wurden gebeten das Radl aus Tsefat (Safed) herauszuschieben, da radeln während des Sabbats nicht angebracht wäre. Gut man achtet das, man ist Gast und die Ultraorthodoxen waren menschlich freundlich zu uns, begreifen kann man das mit normaler Konditionierung nicht, was Religion mit Menschen anstellen kann, da langt man sich ans Hirn, falls vorhanden 😉 !
Den Juden und Israeli Ibrahim (als er Kind war, wurden seine Eltern als Juden aus dem Irak vertrieben und sind seit 1948 in Israel ansässig), mit welchem ich am Toten Meer im Pool saß, fragte ich, ob hier jemals eine Chance auf Frieden und Koexistenz besteht. Seine Antwort: NIE! Er sei zwar Jude, aber in erster Linie Pazifist, an den Sabbat hält er sich nicht. Sein trauriges Statement, der Mensch ist, wie er ist und in dieser Region wird es bis auf Weiteres nie Frieden geben, die Situationen sind vielschichtig, kompliziert und verfahren. Die ethnischen, religiösen und kulturellen Unterschiede sind unüberbrückbar, auch und vor allem, weil sie von den jeweiligen Hardlinern angeheizt werden, für Macht, Gier, Reichtum, Lobby. Wie überall auf der Welt, nur hier halt besonders ausgeprägt. Er brachte mir auch seine Sicht der Dinge nahe. Sowohl die menschliche Kultur fand in dieser Region ihren Ursprung, wie die unseligen Weltreligionen (in Jerusalem auf 2 km² gleich 3 Stück) samt Terrorismus waberten von hier ausgehend um die Welt. Leider muss ich mich seiner Sichtweise uneingeschränkt anschließen. Ein bemerkenswerter Mensch.
Zu guter Letzt noch ein guter Rat an unseren Bundestag. Besucht bei Euren Auslandsreisen die Länder nicht am roten Teppich, hier findet Ihr eine Parallelwelt vor, die mit der Lebensrealität der/Eurer Völker mal so rein gar nichts zu tun haben. Schnappt Euch ein Radel und erradelt Euch die Welt, dann werden Euch Eure unrealistischen Hirngespinste schon nach zwei Tretkurbeln bewusst. Aber was rede ich, Ihr radelt ja nicht mal in Deutschland und lasst Euch per Fahrer von einem roten Teppich zum anderen chauffieren und erklärt aus Eurer Parallelwelt dem Volk die Lebensrealität, leider nicht Eure Privilegierte, sondern Deren. Verkauft dem Volk seinen „Steuernutzvieh-Status“ blumig als demokratische Errungenschaft, verklärte Worthülsen verschleiern, dass das Volk als Staatsbürger für den Staat bürgt (wie der Name schon sagt), also für Eure bestens bezahlte Unfähigkeit haftet! Das artikuliert Ihr in einer Eloquenz, die den Lügenbaron Münchhausen vor Neid erblassen lassen würde, ich sag nur Staatsfinanzen, Target II, Gesundheitswesen, Rente ( https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/achtung-rentenfresser ) , Wohnungsnot, Arbeitsverdichtung, Integration, Gründe für militärische Einsätze, Krieg etc. etc., das ist Euer weltmeisterlicher Ritt auf der Kanonenkugel..…….und dies gilt leider globalisiert für alle „vermeintlichen“ Eliten.
Wer’s lesen will, eine Erläuterung zu meinen Reiseerfahrungen hinsichtlich Menschen, Gesellschaften und Staaten: